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Das alte Jahr abschütteln. Das Schüttelbrot und seine Tradition

Unser traditionelles Schüttelbrot wird auch heute noch per Hand „geschüttelt“. Wer es kennt, weiß, dass es Knäckebrot ähnelt. Aber Schüttelbrot klingt doch viel besser als Knäckebrot und verrät durch seine Namensgebung auch etwas von der Herstellung.

Schüttelbrot Bäckerei Gatterer Pustertal

Was ist Schüttelbrot?

Schüttelbrot ist ein herzhaftes Brot. Es wird traditionellerweise aus Roggenmehl und Gewürzen wie Kümmel, Fenchel, Koriander, Anis und Bockshornklee zubereitet.

Bei der zünftigen Südtiroler Brotzeit, wo es häufig mit Speck und Bergkäse gegessen wird, da darf das Schüttelbrot einfach nicht fehlen.

Die Spezialität aus Südtirol hat ihren Namen durch die besondere Herstellungsweise, bei der der Roggenteig auf einem Brett „geschüttelt“ wird.

Bei unserem traditionellen Schüttelbrot haben wir die Produktionsweise bis heute nicht verändert. Das Schütteln ist nach wie vor reine Handarbeit.

In Schüttelbrot sind Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe grundsätzlich verboten, dadurch hat es eine besonders hohe Qualität.

Die Herstellung von Schüttelbrot braucht Geduld und Geschick.


Lukas Gatterer Schüttelbrot Pustertal

Die Geschichte dahinter: Haltbares Brot war Gold wert

Schüttelbrot wurde bevorzugt in den Almhütten Tirols getrocknet und aufbewahrt, bei denen eine Bewirtschaftung mit Frischwaren dem Senner beschwerlich war.

Das raue, aber relativ trockene Klima, wenige Verkehrsadern und die Abgeschiedenheit begünstige die Entwicklung kreativer Formen, Lebensmittel haltbar zu machen. Die meisten waren Selbstversorger und als dieser war man bestrebt, stets ausreichend Vorräte im Haus zu haben, um auch längere „Durststrecken“ (Winterzeit) durchzustehen. Eine Schlüsselrolle spielten dabei die Brotvorräte bzw. die Haltbarkeit des Brotes. An vielen Höfen wurde nur zwei bis drei Mal im Jahr gebacken, so auch das Schüttelbrot.


Der Zauber der Gewürze:

Besonders sind die Gewürze, die in einem traditionellen Schüttelbrot verwendet werden. Anis - er regt die Drüsen im Magen-Darm-Trakt an

Fenchel - verhilft bei der Schleimlösung

Kümmel - fördert die Verdauung, wirkt Krampf lösend und hat antimikrobielle Wirkung

Koriander - Appetit anregend, verdauungsfördernd, entgiftend

Bockshornklee - Stärkung der Leber.

Und heute? Wir haben die Sorgen um unsere Vorräte heute nicht mehr. Doch erinnert uns das Schüttelbrot an magere Zeiten. Nach meist sehr üppigen Schlemmertagen rund um die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage kann eine Reduktion auch uns ganz gut tun und die Gewürze im Schüttelbrot helfen uns dabei.


Gibt es etwas abzuschütteln - warum nicht eine neue Tradition entwickeln?

Wenn wir schon dabei sind, nach den Feiertagen etwas kürzer zu treten beim Essen, entschlacken wir nicht nur uns, sondern auch unseren Geist! Was möchten wir also Abschütteln und am besten nicht ins neue Jahr mitnehmen? Was bleibt im Kern übrig?

Also was ist wirklich in der Zukunft und für unser neues Jahr wichtig für uns?


Schütteln wir also den Stress ab, schütteln wir unnötige Sorgen ab und werden dankbar für das Wesentliche:

Dankbar so wie früher die Bauersleute für ihr mühsam haltbar gemachtes Schüttelbrot. Was können wir Gutes auch aus der kargen Zeit ziehen? Die Kunst reduziert sein zu können, vielleicht?

Die Kunst, flexibel sein zu können? Die Kunst, dass weniger häufiger mehr Freiheit und Flexibilität bedeuten kann?


Wenn wir zur Ruhe kommen, dann „schütteln“ sich aus unseren Gedanken auch viele gute neue Ideen! Ideen, wie wir innovativ Tradition gestalten können. Ideen, wie wir unseren Betrieb immer weiter zu einem tollen Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter entwickeln können. Ideen, wie wir unsere Bäcker- und Konditoren Tradition weiter fortführen können.


Und ihr als unsere treuen Kunden seid immer mit dabei. Da schütteln wir gerne auch ein großes Danke aus unserem Herzen!

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