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Die Gatterers zu Weihnachten - der Zelte und seine Herkunft

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Zelte?

Zelte: ein süßes Traditionsgebäck mit vielen getrockneten Früchten, Nüssen und Gewürzen


Zimt im Hutzelbrot in der Adventszeit Bäckerei Gatterer

Zelte in der Geschichte:

Das saftige „Brot“ wurde früher am 21. Dezember gebacken, so heißt es. Also am Tag der Sonnenwende und wurde nach längerer Zeit des Durchziehens am 6. Jänner verspeist. Meist wurde es als Geschenk dargereicht für die Knechte und Mägde. Wie in vielem fehlt uns heute die Geduld, was ja beim Genuss der Zelte nichts Schlechtes ist. Wenn etwas so lecker ist, dann kann man einfach nicht warten! Deswegen ist es immer verbreiteter bereits in der Adventszeit Zelte zu backen, zu verschenken und selbst zu verzehren.

Überliefert wurden unter anderem früher folgende Zeiten:

Am Elisabeth-Tag, dem 19.November wurden die Zutaten und Früchte kontrolliert.

In der Thomasnacht, 20. Dezember, wurde der Sauerteig angestellt.

Am Thomastag, dem 21. Dezember, wurden die Zelte gebacken. Angeschnitten wurde frühestens zu hl. Abend und später noch am Stephanitag, an Silvester, am Dreikönigstag und am Sebastiantag.

Im Alpen- oder Voralpenraum sagt man auch Kletzen, Bira oder Hutzeln, bzw. Hutzelbrot zu den Zelten.

Das echte Hutzelbrot wird ohne Zusatz von Zucker, Honig oder weiteren süßmachenden Stoffen hergestellt. Der süße Geschmack sollte allein durch das reichhaltige Dörrobst entstehen, denn Zucker war früher und je nach Region auch unerschwinglich.

Je nach Region und Reichtum der Bewohner hatten die Zelten eine besondere Bedeutung. Mancherorts sangen die Kinder armer Leute vor den Häusern reicher Leute und erhielten als Belohnung dieses „Brot“.


Was steckt klassischerweise in Zelten?:

  • Feigen, Birnen, Zwetschken

  • Sultaninen

  • Kandierte Früchte

  • Nüsse, wie Mandeln, Walnüssen, Haselnüsse

  • Edle Gewürze wie Zimt, Anis, Nelken und Muskatnuss

Klassisch werden die getrockneten Früchte leicht „beschwipst“, in dem man sie kurz in etwas Schnaps einweicht.

Durch den Backvorgang verliert sich der Alkohol komplett.


Bei uns gab es immer in der Vorweihnachtszeit Zelten. Als kleine Jungs haben wir schon sehnsüchtig darauf gewartet, dass endlich die Weihnachtsbäckerei beginnt. Wir saßen zusammen in der Kuchl und alles roch im Haus nach Zelten. Bis heute lieben wir den Duft, und wenn wir in der Bäckerei mit unseren Zelten starten, dann sind all diese Erinnerungen wieder da. Diese Erinnerungen möchten wir jedem Kind, ob Kind oder groß gewordenes Kind durch unsere eigene Rezeptur weitertragen.

Advent ohne Zelten, das geht einfach nicht!

Natürlich steckt in einem Stück Zelten ordentlich Energie durch all die getrockneten Früchte und die Nüsse. Aber da kennen wie Gatterers kein Halten. Und am besten noch eine Tasse heiße Schokolade dazu! Häufig kommen wir in der Weihnachtszeit nicht dazu, da wir einfach viel zu tun haben.

Aber wenn es uns gelingt, dann gibt es nichts besseres als ein Stück Zelten mit einer heißen Schoki und oben drauf Schlagobers. Diese Momente „sollte“ sich jeder gönnen. Es mag hektisch sein, es mag überall eine Aufgabe rufen. Aber diese Momente sind besondere. Es ist altes Kulturgut und diese Tradition dürfen wir feiern.


Natürlich war die „Erfindung“ der Zelten früher auch „notwendig“, um in der kalten und kargen Jahreszeit mit ausreichend Kalorien versorgt zu sein. Die Gewürze halfen bei der Verdauung und bieten uns heute Wissenden auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Instinktiv wussten unsere Vorfahren einfach, was gut ist und darauf dürfen wir uns bis heute verlassen.

Sich auf das Gute besinnen, das gehört bei uns zu Weihnachten genauso dazu, wie das Jahr Revue passieren lassen und dennoch schon Pläne für die Zukunft zu schmieden: Mit Innovation Tradition bewahren!

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