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Gebildebrot ist ein Traditionsbrot zu Allerheiligen, Ursprung und Nachhaltigkeit

Aktualisiert: 27. Okt. 2022


Bäckerei Gatterer, Gebildebrot ist ein Traditionsbrot zu Allerheiligen

Gebildbrot oder Gebildebrot ist ein Traditionsgebäck. Bei uns Gatterers lieben und schätzen wir unsere regionalen Traditionen. Wir möchten, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.

Die tiefe Sehnsucht nach gelebter Tradition ist keine Rückgewandtheit, sondern eine aktive Lebensgestaltung und Weitergabe von Werten.


Wir möchten in der Tradition stehend innovativ sein.

Den Begriff Gebildebrot prägte der Historiker und Volkskundler Ernst Ludwig Rochholz (1809–1892). In frühen Formen des Leichenschmauses wurden mit Gewürzen bestreute Gebildebrote bei Begräbnissen verzehrt, um böse Geister abzuwehren.


Mit der Herbstzeit erleben wir einen tiefen Naturzyklus. Die kurzen Tage symbolisieren, dass unsere Vorfahren sich auf den Herbst und Winter auf eine ganz besondere Weise vorbereitet haben. Im Herbst geht es um Ernte, um Dankbarkeit, das Geerntete zu teilen, dem Leben nah zu sein, und den Tod als Teil des Lebens zu würdigen (Allerheiligen, Allerseelen).


Zu allen Jahreskreisfesten wurden Brote mit besonderen Zutaten und verschiedenen Formen hergestellt. Gelebte Kultur ist immer mit der Esskultur verbunden.


Gebildebrot vermittelt auch ein Bild. Es hat andere Formen und nutzt Symbole statt einer klassischen Wortform als Laib.

„Dieses Gebildebrot habe ich für Dich gemacht und dabei ganz lieb an Dich gedacht. Viel Kraft und Gesundheit soll es Dir verleihen und alles soll Dir gut gedeihen.“ Diana Monson

An wen denken wir beim Gebildebrot jetzt zur Herbstzeit?

Um in der Vielfalt eine bessere Orientierung zu haben, können Gebildebrote ganz allgemein nachfolgenden Kriterien unterteilt werden: Form, kalendarische Zeitpunkt, regionale Ausprägung und mythologische Erklärungsversuche.

Bei uns in der Tradition schenken die Paten ihren Taufnichten oder -neffen unser Brot in Tierform. Die eine Form ist den Mädchen, die andere Form den Jungs gewidmet.

Für viele ist Gebildebrot eher mit der Osterzeit als mit der Herbstzeit verbunden. Rund um Ostern symbolisieren die Gebildebrote das Brechen des Fastens.

Was steckt drin?

Ein klassisches Hefegebäck, das leicht süßlich ist, da Zucker im Basisteig verwendet wird, jedoch nicht so süß wie ein klassischer Kuchen. Die Gebildebrote benötigen mehr Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit, da sie von Hand gefertigt werden.

Es fließt also eine besondere Aufmerksamkeit in die Brote.


Gebildebrote entstanden meist aus Opfergaben, vorwiegend aus vorchristlicher Zeit. Das Christentum hat das Brauchtum übernommen und in den Jahreskreis integriert.


Erinnerungen

Wir Gatterer Brüder kennen natürlich die Backtradition gefühlt schon immer aus unserer elterlichen Bäckerei. Für uns war das häufig eine Zeit, die unsere Eltern mehr gefordert hat. Die Brote sind ja keine Massen- und Standardware. Unsere Eltern wurden dann mehr in der Bäckerei benötigt. Wir halfen dann mit. Kleine Handgriffe hier und kleine Handgriffe dort. Wir wuchsen spielerisch, aber auch mit bewussten Aufgaben in diese Backtradition hinein.

Und natürlich stibitzen wir uns hier und da eine Kostprobe oder durften eine Fehlform, die dann nicht für den Verkauf geeignet war, genießen.

Für uns ist es eine wunderbare Tradition. Die Stärkung der Paten und dies auch durch kleine kulturelle Feste zu leben, sehen wir als eine verhaltenswerte Kultur in unserer Region.



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